Wir haben euch bereits im Interview mit Katharina Bienert von kulturweit, dem internationalen kulturellen Jugendfreiwilligendienst im Bereich der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, berichtet. Das Projekt der Deutschen UNESCO-Kommission, welches vom Auswärtigen Amt gefördert wird, gibt es bereits seit 2009. Es bietet jungen Menschen zwischen 18 bis 26 Jahren die Möglichkeit, sich für sechs oder 12 Monate im Bereich der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik zu engagieren.

Heute stellen wir euch Moritz Andresen vor. Er entschied sich ebenfalls für einen Auslandsaufenthalt mit kulturweit. 2010 ging er nach Santingo de Chile. Im Interview erzählt er uns von seinen Erfahrungen mit kulturweit und gibt Tipps für alle, die an kulturweit interessiert sind.
Mein Name ist Moritz Andresen und ich war 2010 mit dem Freiwilligendienst kulturweit in Santigo de Chile. Anschließend habe ich in Bayreuth, Barcelona und Edinburgh “Philosophy & Economics” studiert. Ich arbeite momentan als Operations Manager bei einem Start-Up in Berlin und engagiere mich nebenbei als Co-Trainer bei kulturweit.Studium, Ausbildung oder etwas ganz anderes? Als junger Mensch steht man vor vielen wichtigen Entscheidungen. Der kulturelle Freiwilligendienst kulturweit erschien mir nach dem Abitur die perfekte Möglichkeit auf der einen Seite ein anderes Land und eine neue Sprache kennenzulernen und auf der anderen Seite erste Erfahrungen im Arbeitsleben zu sammeln. Entscheidend für mich war, dass man bei kulturweit die Möglichkeit hat eigene Ideen und Projekte einzubringen, aber bei Fragen und Unsicherheiten immer aufgefangen wird.Ich habe als Assistenzlehrer in einer Partner-Schule des Goethe Instituts gearbeitet und dabei Unterrichtsstunden in Deutsch konzipiert und gehalten. Vor dem Beginn des Lehrerdaseins gab es einen zweiwöchigen Sprach- und Didaktik-Kurs im Goethe-Institut in Santiago de Chile. Darüber hinaus habe ich das Goethe-Institut bei einigen Kulturprojekten unterstützt und mehrere Deutsch-Förderkurse für Anfänger – Kinder zwischen 6-15 Jahren – an der Schule gegeben.Eine besondere Erfahrung waren die verschiedenen Seminare bei kulturweit, die mich mit wunderbaren, spannenden und sehr diversen Menschen in Kontakt gebracht haben. Die Betreuung und die Unterstützung von kulturweit waren gerade in den ersten Wochen eine große Entlastung, da unsere Ausreise im Februar 2010 aufgrund eines Erdbebens erst sehr unklar war.

Diese Erfahrungen bestärkten mich in dem Wunsch, kulturweit erst als Projektmentor und jetzt als Co-Trainer treu zu bleiben.Das ist eine sehr persönliche Frage, aber für mich kann ich sagen, dass ich gelernt habe, eigenständig Projekte umzusetzen und mich schnell auf neue Situation einzulassen. Auch das Sprechen vor Gruppen und die Fähigkeit Methoden und Inhalte zu vermitteln, hat mir schon häufig weitergeholfen. Eine gewisse Reflektion gegenüber den eigenen Vorurteilen und Denkmustern ist auch im Arbeitsleben unabdingbar und eine wertvolle Fähigkeit.Ich bin kulturweit immer noch sehr verbunden und mache seit anderthalb Jahren eine Co-Trainer-Ausbildung bei kulturweit, wo ich mit Hilfe von professionellen Trainnerinnen und Trainern selbst Freiwillige auf ihren Aufenthalt im Ausland vorbereite. Darüber hinaus arbeite ich momentan bei einem Start-Up in Berlin und strebe an, nächstes Jahr mit einem Masterstudiengang zu beginnen.Kulturweit ist etwas für alle, die Interesse daran haben, mal etwas Anderes auszuprobieren und Freude an persönlichem Wachstum haben. Es ist immer eine Herausforderung die eigenen Werte aus einer anderen Perspektive kennenzulernen und sich eigenen Unsicherheiten zu stellen. Insofern schadet eine Portion Mut nie. Gerade wer Interesse an einer Arbeit im kulturellen Bildungsbereich hat, ist bei kulturweit gut aufgehoben.Wer Interesse am Programm hat, der ruft am besten einfach im kulturweit-Büro an – eines der freundlichsten Büros in Berlin, wo man immer ein offenes Ohr für euch hat. Ansonsten gibt es auch einen sehr aktiven Alumni-Verein, der in ganz Deutschland Regionaltreffen organisiert und sehr professionell agiert!

Lieber Moritz, ich bedanke mich für das Interview!Ihr habt auch Lust auf einen spannenden Auslandsaufenthalt mit kulturweit? Bis zum 3. Mai habt ihr noch die Möglichkeit, euch bei kulturweit zu bewerben. Das Abenteuer startet dann am 1. März 2017! Mehr zum Bewerbungsverfahren findet ihr hier.Von Julia Hein | Fotos mit freundlicher Genehmigung von Moritz Andresen und kulturweit