Vor dem Job ins Ausland: Interview mit Katharina Bienert

Hinter kulturweit steckt der internationale kulturelle Jugendfreiwilligendienst im Bereich der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es handelt sich um ein Projekt der Deutschen UNESCO-Kommission, das vom deutschen Auswärtigen Amt gefördert wird. kulturweit gibt es seit 2009 und bietet jungen Menschen zwischen 18 bis 26 Jahren die Möglichkeit, sich für 6 oder 12 Monate im Bereich der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik zu engagieren.

Katharina Bienert gehörte zu der ersten Generation von kulturweit, die 2009 ausreiste. Sie erzählt uns von ihren Erfahrungen und welche Vorteile man durch kulturweit für die berufliche Laufbahn gewinnen kann.

Mein Name ist Katharina Bienert und ich bin 30 Jahre alt. Ich komme ursprünglich aus Hannover und habe Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien studiert. 2009 war ich mit kulturweit in Chile und habe dort ein halbes Jahr am Goethe-Institut in der Kulturprogrammabteilung gearbeitet.

Ich wollte während meines Studiums Auslandserfahrung sammeln. Allerdings kam das ERASMUS-Programm, das einige meiner Kommilitonen während ihres Studiums gewählt haben, für mich nicht in Frage, denn ich wollte zusätzlich zu meinem Studium praktische Erfahrung im Ausland sammeln. Auf der Suche nach einer passenden Möglichkeit im Kulturbereich im Ausland zu arbeiten, bin ich bei meiner Recherche auf kulturweit gestoßen. Das Goethe-Institut, eine Partnerinstitution von kulturweit, erschien mir dabei als perfekte Einsatzstelle, um Erfahrungen im Kulturbereich zu sammeln.

kulturweit bietet jungen Leuten die Möglichkeit 6 oder 12 Monate einen professionell begleiteten Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren, der finanziell unterstützt wird. Die Staaten, in die kulturweit Freiwillige entsendet, sind in Afrika, Asien, Lateinamerika, im Nahen Osten sowie in Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas und GUS.

kulturweit hat verschiedene Partnerinstitutionen bei denen man sich als Freiwillige/r im Ausland engagieren kann. Das sind beispielsweise der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), das Goethe-Institut sowie UNESCO-Nationalkommissionen.

Je nach Einsatzstelle übernimmt man unterschiedliche Aufgaben, wie z.B. die Assistenz im Deutschunterricht in einer Partnerschule beim Pädagogischen Austauschdienst oder wie in meinem Fall die Assistenz bei der Organisation von Kulturveranstaltungen im Goethe-Institut in Chile.

Meine Erfahrungen im Kulturbereich am Goethe-Institut bekräftigten meinen Wunsch auch in diesem Bereich von Projektmanagement und Kulturprogrammarbeit zu arbeiten. kulturweit kann einem somit bei der Berufsfindung unterstützen. Ich denke aber auch, dass spätere Arbeitgeber das freiwillige Engagement im Ausland als etwas sehr Positives betrachten. Es zeigt, dass man sich neuen Herausforderungen stellt, internationale Erfahrungen gesammelt hat und unterschiedliche soziale, sprachliche und interkulturelle Kompetenzen erworben hat.

Neben Erfahrungen in der internationalen Kulturarbeit, lernte ich die südamerikanische und insbesondere die chilenische Kultur besser kennen. Des Weiteren habe ich durch kulturweit viele unterschiedliche, sehr engagierte Menschen kennengelernt: Zum einen andere Freiwillige, mit denen ich heute noch in Kontakt stehe. Zum anderen habe ich viele spannende Menschen in Chile kennengelernt, mit denen sich bis heute andauernde Freundschaften ergeben haben.

Auch noch 6 Jahre nach meinem Freiwilligendienst ist kulturweit für mich immer noch sehr präsent. Dies liegt vor allem an einem starken Alumni-Netzwerk, das mit unterschiedlichsten Aktivitäten verknüpft ist.

Seit dem Abschluss meines Studiums arbeite ich als Projektmanagerin für ein großes internationales Medienkunstfestival. Hier organisiere ich diverse Projekte und bin für die Organisation von internationalen Konferenzen zuständig. Darüber hinaus bin ich für die Projektorganisation eines internationalen Awards für Innovation im Kontext von Kunst, Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft verantwortlich.

kulturweit ist für junge, neugierige Menschen, die sich für ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland im bildungs- und kulturpolitischen Kontext engagieren möchten, sehr gut geeignet. Wer spannende Menschen und eine neue Kultur kennenlernen möchte und Lust hat seinen Horizont im Ausland zu erweitern, sollte sich bei kulturweit unbedingt bewerben.

Wer Lust hat sich bei kulturweit zu bewerben, dem würde ich empfehlen, sich auf der Website über das Programm genau zu informieren. kulturweit ist auch auf vielen Bildungsmessen deutschlandweit vertreten, wo man sich direkt vor Ort informieren kann. Dort kann man u.a. auch mit ehemaligen Freiwilligen direkt in Kontakt treten und sich über Erfahrungen und Möglichkeiten des Freiwilligendienstes austauschen. Interessenten sollten diese einmalige Chance nutzen und sich für das freiwillige soziale Jahr im Ausland bewerben.

Liebe Katharina, ich bedanke mich für das Interview.

Ihr habt Lust auf einen spannenden Auslandsaufenthalt mit kulturweit? Dann bewerbt euch ab dem 15. März bis zum 3. Mai bei kulturweit. Das Abenteuer startet dann am 1. März 2017! Mehr zum Bewerbungsverfahren findet ihr hier.

Von Julia Hein | Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von kulturweit & Katharina Bienert